Das Passivhaus ist heute eine ausgereifte Bauweise, die vor rd. 25 Jahren erstmals in Deutschland
angewandt wurde. Dabei ist der Passivhausstandard insgesamt einer der wissenschaftlich am besten dokumentierten
Baustandards weltweit.
Nach den beachtlichen Ersterfolgen setzte eine dynamische Entwicklung mit stetig wachsenden Erfolgen ein. Dabei
ist ein großer Vorteil der von uns angewandten Bauweise, dass diese sich nicht nur auf HighTech-, sondern ganz bewusst auch
auf LowTech-Verfahren stützt. So ist nicht komplizierte Technik, sondern der Einsatz bekannter, nun konsequent
eingesetzter Verfahren unter Beachtung hoher Qualitätsnormen entscheidend für den Projekterfolg.
Das Ergebnis ist durchaus beeindruckend. So kann ein Passivhaus mit beispielhaften 150 qm Wohnfläche durchaus mit
einer Primärenergieleistung von nur 2,0 kWh äußerst behaglich beheizt und belüftet werden und so nebenbei wird durch
diese Anlage auch noch das Warmwasser bereitgestellt.
An diesen Entwicklungen war und ist
maßgeblich beteiligt. Hierbei setzten wir von vorn herein auf die Massivbauweise und entwickelten hierzu eine Vielzahl
innovativer Anwendungen. Wir ruhen uns aber nicht auf dem Erreichten aus, sondern forschen und entwickeln stetig weiter.
Seit 2013 bieten wir die Passivhaubauweise auch in der Bestandsmodernisierung an. Grundlage hierfür ist der erfolgreiche
Umbau eines in unserem Besitz befindlichen 3-Familienhauses, Baujahr 1957, das nach Abschluss der Modernisierung einen
Heizenergiebedarf von nur noch 14 kWh/(m2a) erreicht.
Ein besonderer Entwicklungserfolg stellt das in 2019 vorgestellte
dar, das bereits heute über das reine Wohnen hinaus auch klimaneutral Wärme und Strom liefert. Basis hierfür ist auch hier unser massiv gebautes
. Dieser Bautyp erreicht insgesamt eine positive Primärenergiebilanz
(alle Verbrauchsparameter) bei höchstem Komfortanspruch.
Die Passivhaus-Bauweise hat viele und nicht bestreitbare Vorteile. Hierbei ist zuvorderst der geringe Energiebedarf von
Passivhäusern zu nennen. Während ein Niedrigenergiehaus modernster Bauart einen Heizenergiebedarf von ca. 50 kWh/m²a bezogen
auf die Wohnfläche aufweist, benötigt ein Passivhaus weniger als 15 kWh/m²a. Gut konstruierte Passivhäuser wie das
erreichen Werte von unter 10 kWh/m²a.
Noch gravierender sind die Unterschiede bei dem Vergleich des Primärenergieverbrauchs (=Gesamtenergieverbrauch inkl. Nutzerverbrauch)
dieser Systeme. Hier kommt das Passivhaus bei optimaler Auslegung auf Nettoverbrauchswerte von nur 15% eines vergleichbaren Niedrigenergiehauses.
Das spart den Nutzern eines Passivhauses Jahr für Jahr eine Menge Geld und koppelt diese von steigenden Energiepreisen ab.
Gerade beim Nutzerverbrauch sind aber nicht nur das reine Bauwerk zu betrachten, sondern auch die eingesetzten Haushaltsgeräte und die Beleuchtung
des Objektes. Hier sollte der Nutzer auf Geräte mit optimalem Energielabel achten und grundsätzlich LED-Leuchtmittel einsetzen.
Wesentliche Wohnfühlkomponenten haben sich in den letzten Jahren durchgängig nur beim Passivhaus durchgesetzt. So ist ein Passivhaus ohne
kontrollierte Wohnraumlüftung nicht denkbar. Gerade aber die kontrollierte Wohnraumlüftung ist durch konstanten Laufaustausch mit Reinluft
gesundheitsfördernd und schützt sicher vor Schimmelbefall. Letzteres tritt heute immer wieder bei luftdichten Gebäuden, wie von der Energieeinsparverordnung
(EnEV) gefordert sind, auf. Gefilterte, reine Luft in einem Passivhaus wissen Allergiker zu schätzen. Erkältungserkrankungen aller Bewohner sinken
signifikant.
Es sind überzeugende Parameter, die ein Passivhaus ausmachen. Wer zahlt schon gerne gutes Geld, um dieses dann zu verbrennen
und mit dem Rauch die Umwelt zu belasten – aber genau dies ist die Realität aus allen bisherigen Bauweisen.
Wir Menschen ziehen uns einen Pullover an, wenn es kalt wird. Machen wir doch einfach das gleiche mit unseren Häusern. Gut gedämmte Wände und
Dächer, energieoptimierte Fenster und Haustüren, Nutzung der reichlich vorhandenen Umweltwärme – und schon ist das Passivhaus eigentlich fertig
gedacht, gäbe es da nicht den einen oder anderen Haken.
Genauso, wie es unter dem Pullover auch einmal zu warm werden kann, gibt es auch einen gebäuderelevanten Wohlfühleffekt, der beachtet werden muss.
Beim Passivhaus kann es auch einmal zu viel Wärme geben und diese Wärme muss sicher abgeleitet werden. Das erfolgt beim Passivhaus durch die
kontrollierte Wohnrahmlüftung.
Gleichzeitig sind diese Vorsorgekomponenten komforterhöhend. Wer möchte nicht gerne an allen Fenstern elektrische Rollläden haben? Wer möchte nicht
gerne in reiner Luft gesund leben? Wer möchte nicht eine komfortable Fußbodenheizung sein eigen nennen?
Dies alles bietet ein .
Oft wird dabei eingewandt, dass solche Gebäudetechnik nicht bezahlbar sei. Dies ist nicht der Fall. Tatsächlich ist der Bau eines Passivhauses nicht
kostenaufwendiger als z.B. ein vergleichbares Niedrigenergiehaus, obwohl das Passivhaus rd. 70% weniger Energie benötigt. Das liegt zu einen an den
geringeren Anlagengrößen für den gleichen Effekt, zum anderen an den umfangreichen Fördermöglichkeiten bei Bau eines Passivhauses. So werden
1-Familien-Passivhausprojekte mit bis zu 20.000,-- EUR nicht rückzahlbare öffentliche Zuschüsse gefördert. Diese Mittel reichen in der Regel aus,
um bauartbedingte Mehrkosten aufzufangen – im Ergebnis also letztendlich mehr Wohnwert für das gleiche Geld – und die Umwelt geschont.
Die Entwicklungsarbeit von Vistar-Passivhaus begann Anfang der 2000er Jahre und führte 2005 zur Markteinführung des
ersten massiv gebauten Passivhauses am Standort Bochum-Langendreer. In den Folgejahren konnten die Gebäudeenergiewerte kontinuierlich
durch Weiterentwicklung von leistungsfähigeren Anlagekomponenten verbessert werden. Heute bietet Vistar-Passivhaus seinen Nutzern einzigartige
Energiestandards bis zum PlusEnergieHaus als Einfamilienhaus, aber auch im Geschosswohnungsbau zu günstigen Baukosten. Hier einige von uns
begleiteten Bauvorhaben mit maßgeblichen Entwicklungsschritten.
Hinweis Passivhausgrenzwerte: | |
Heizwärmebedarf= | ≤15 kWh/(m²a) |
Primärenergiekennwert: | ≤120 kWh/(m²a) |
Energiekennwertermittlung: | gem. jeweils gültiger PHPP-Version |
Sämtliche BVH wurden das REN-Programm/progresNRW des Landes NRW gefördert. |